Was ist ein Trauma?

„Kurz-oder langanhaltende Ereignisse oder Geschehen von außergewöhnlicher Bedrohung mit katastrophalem Ausmaß, die nahezu bei jedem tiefgreifende Verzweiflung auslösen würde.“

(WHO-Definition, 1991 ICD 10)

„Ein psychisches Trauma ist ein vitales Diskrepanz Erlebnis zwischen bedrohlichen Situationsfaktoren und den individuellen Bewältigungs-möglichkeiten, das mit Gefühlen von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe einhergeht und so eine dauerhafte Erschütterung des Selbst-und Weltverständnisses bewirkt.“

(aus: G. Fischer und P. Riedesser: Lehrbuch der Psychotraumatologie, UTB Reinhardt, München 1998)


Was sind traumatische Erlebnisse?

Aufzählungszeichen Naturkatastrophen
Aufzählungszeichen Unfall mit ernsthaften Verletzungen
Aufzählungszeichen Traumata durch schwere medizinische Eingriffe
Aufzählungszeichen Sexuelle Angriffe, Missbrauch und Vergewaltigung
Aufzählungszeichen Verlust einer geliebten Person
Aufzählungszeichen Emotionale und körperliche Vernachlässigung
Aufzählungszeichen Persönliche Angriffe, Mobbing, Schmähungen, Verleumdungen
Aufzählungszeichen Andauernde Manipulation und emotionaler Missbrauch
Aufzählungszeichen Vernachlässigung in der Kindheit
Aufzählungszeichen Gewalterfahrungen
Aufzählungszeichen Stress durch permanente Überforderung, uvm.


Wie äußert sich ein Trauma?


Nach einem traumatischen Erlebnis sind Menschen oftmals überwältigt. „Normale“ Reaktionen wie Angst, Wut oder Trauer werden zu Panik, Erschöpfung und Verzweiflung.

Die Betroffenen entwickeln verschiedenste Traumafolgestörungen:

Aufzählungszeichen Verzögerter Beginn der Beschwerden (Tage bis Monate nach einem traumatischen Erlebnis)
Aufzählungszeichen Intrusionen (unwillkürliche und belastende Erinnerungen an das Trauma) in Form von Albträumen und Flashbacks
Aufzählungszeichen Vermeidungsverhalten: Personen, Situationen, Orte, die an auch nur entfernt an das Trauma erinnern könnten, werden gemieden. Führt oft zu einer deutlichen Lebenseinschränkung und sozialem Rückzug
Aufzählungszeichen Anhaltende physiologische Übererregung mit allen Konsequenzen wie z.B. Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Konzentrationsstörungen, Zittern, Unruhe, Weinkrämpfe, Aggressionsanfälle mit Ängsten, Panikattacken
Aufzählungszeichen Andauerndes Gefühl des Betäubt seins und emotionale Stumpfheit bis hin zur Gleichgültigkeit
Aufzählungszeichen Posttraumatische Belastungsstörungen (Einfache und Komplexe)
Aufzählungszeichen Anpassungsstörungen
Aufzählungszeichen Depressionen
Aufzählungszeichen Generalisierte Angststörungen
Aufzählungszeichen Andauernde Persönlichkeitsveränderungen
Aufzählungszeichen Somatoforme Störungen
Aufzählungszeichen Spezifische Phobien
Aufzählungszeichen Zwangsstörungen
Aufzählungszeichen Essstörungen
Aufzählungszeichen Borderline-Störungen
Aufzählungszeichen Schwere Persönlichkeitsstörungen, Ego-State-Disorder, Dissoziative Identitätsstörungen
Aufzählungszeichen Sucht (Nikotin, Alkohol, Medikamentenmissbrauch)
Aufzählungszeichen Suizidalität
Aufzählungszeichen Die Symptome dauern länger als 1 Monat an