Ego-States Therapie mit heilsamer Körperarbeit und
Arbeit mit der inneren Selbst-Familie auf der inneren und äußeren Bühne
Was ist Ego-State Arbeit?
Ego-State und Teile-Arbeit beschäftigt sich mit unseren inneren Persönlichkeitsanteilen, die sich aufgrund verschiedener Erlebnisse und Ereignisse im Laufe unseres gesamten Lebens entwickeln.
Daniel Siegel, 1999 definiert Ego-States folgendermaßen:
„Ego-States sind komplexe neuronale Netzwerke, die Gefühle, Körpergefühle, Überzeugungen und Verhaltensweisen in einem bestimmten Augenblick oder über einen bestimmten Zeitraum festhalten. Es sind voneinander abgrenzbare psychische Einheiten.“
Wie arbeite ich damit?
Während der Sitzungen lernen die Klienten ihre inneren „Teil-Persönlichkeiten“ kennen. Ego-States kann man nicht eliminieren, sondern nur aktiv verändern. Das Ziel ist das Ko-Bewusstsein und die Integration unserer inneren Anteile, denn wenn unter den einzelnen Anteilen Uneinigkeit herrscht, oder ein Mangel an Kooperation auftritt, leidet der Mensch unter den inneren Dysfunktionen im täglichen Leben. Es fällt ihm schwer, sich den täglich wechselnden Herausforderungen flexibel zu stellen und er verfügt nur über ein eingeschränktes Verhaltensrepertoire gegenüber seiner Umwelt.
Wann und wie setze ich diese Methode ein?
Die kreative Arbeit auf der inneren Bühne mit Ego-States ist für Kinder und Erwachsene gleichermaßen geeignet und befasst sich mit Symptomen, die als Bewältigungs- oder Vermeidungsmechanismus sichtbar werden und außerdem vielfältige Schmerzen, Muster der inneren Versteifung und des Zusammenbruchs, kognitive Fehlfunktionen, Angstreaktionen und ein umfassendes Gefühl des Ausgeliefertseins miteinschließen.
Teile unseres Selbst können so als Traumafolge „abgespalten“ werden (sind oft nicht mehr erinnerbar), um uns beim Überleben und der Bewältigung zu „helfen“. In den Sitzungen erleben die Klienten, mit welchen Methoden und Techniken es gelingen kann, diese hoch- aktivierten Überlebensenergien in behutsamen Schritten zu entladen bzw. zu neutralisieren oder zur Vervollständigung zu bringen.
Auf diese Weise wird eine Prävention und Auflösung von Traumafolgesymptomen (z.B. Schocktraumen, Entwicklungstraumen bei Kindern und Erwachsenen, Posttraumatische Belastungsstörung, Burn-Out, Schmerzzustände, Ängste, Panik, uvm.) ermöglicht. Der Klient erlebt wie physiologische (körperliche) und „gesunde“ Handlungsmuster wiedergeherstellt werden und ist in der Lage das „innere“ Gleichgewicht wiederzufinden.
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“ (Henry Ford)
KlientInnen mit starken Angstzuständen, etwa nach komplexen Traumata oder bei Angst- und Panikstörungen, Phobien oder Zwangssymptomen, müssen lernen, sich selber zu beruhigen und ihr Nervensystem zu stabilisieren. Wenn es ihnen gelingt, Stresszustände zu erkennen und diese aktiv selber zu verändern, erreichen sie sofort mehr Kontrolle und Selbstwirksamkeit.
Es ist wichtig zu lernen, Unangenehmes auszuhalten und Versagen zu ertragen, getreu dem Motto: „Aus Fehlern wird man klug, darum ist einer nicht genug“.
In meiner Praxis kombiniere ich die Ego-States-Arbeit mit somatischen Methoden, um das Nervensystem zu regulieren. Dabei sind Körperübungen zur Regulierung des Nervensystems, somatische Übungen oder Klopftechniken sehr wirkungsvoll, die nicht nur zur Linderung von Symptomen führen, sondern auch zur Stärkung der ganzen Persönlichkeit, und dies oft überraschend schnell und vollständig.
Dabei handelt es sich um einen ganzheitlichen Ansatz, weil er nicht nur die sogenannten Top-Down-Strategien, vom Gehirn zum Körper, sondern auch die Bottom-Up-Strategien, also vom Körper zum Gehirn berücksichtigt.
So können Spannungen auf Körperebene gelöst, Konflikte zwischen Persönlichkeitsanteilen bewältigt und das psychische und physische Gleichgewicht wieder hergestellt werden, so dass Heilung möglich ist.
Sandspieltherapie
Eine weitere wunderbare Methode sich mit den inneren Anteilen, Symptomen oder Problemen auseinanderzusetzen, ist die Sandspieltherapie. Sie eröffnet eine tief wirksame Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Auslösern von Symptomen zu beschäftigen. So kann bei diesem Ansatz nicht nur mit Kindern und Jugendlichen oder Erwachsenen alleine gearbeitet werden, sondern (wenn gewünscht) mit der ganzen Familie. Auf diese Weise können alle Beteiligten ihre eigenen Geschichten präsentieren und diese gemeinsam mit der Familie lösungs-und zukunftsorientert weiter entwickeln. Jeder Einzelne kann sich hier im „Spiel“ mitteilen und sich an den Mitteilungen der anderen orientieren, bzw. sich ein Bild über deren Sichtweisen, Einstellungen und Gefühlen machen. Auf diese Weise können ganz behutsam Wege zu den inneren psychischen Erfahrungen des Klienten und damit eine positive Veränderung von (inneren) Beziehungen und verinnerlichten Bildern geschaffen werden. So gelingt es den Klienten häufig, Blockaden aufzulösen und in ihrer Entwicklung wieder voran zu kommen. Außerdem ermöglichen die „Sandspielgeschichten“ das innere Gefühlslebens nach außen zu verlagern und so mit seinen eigenen „inneren Anteilen“, aber auch mit Familienmitgliedern wieder in einen neuen Dialog zu treten. „Eingefrorene Bilder, bzw. Anteile“ werden wieder in Bewegung gebracht und spielerisch neue Lösungswege gefunden. Aus „Problembildern oder –skulpturen“ werden neue Handlungs-und Lösungskonzepte gefunden und erprobt. Dies ermöglicht eine neue (oder andere) Sichtweisen des Problems, die mit veränderten Emotionen einhergehen können und eine neue Beziehungsgestaltung auf der eigenen inneren Bühne, aber auch im Rahmen der Familie zur Folge haben. Durch das Einbeziehen aller Beteiligten bleiben die „Sandspielbilder“ nicht mehr nur im „Therapieraum“, sondern werden positiv in den (Familien-) Alltag transportiert.