EMDR
Was ist EMDR?
(Eye Movement Desensitization and Reprocessing – Desensibilisierung und Neubearbeitung mit Augenbewegungen) ist eine anerkannte Methode nach Francine Shapiro zur bifokalen Trauma Verarbeitung bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Wie arbeite ich dabei?
Während des EMDR- Prozesses (Folgen der Finger mit Augenbewegungen) wird die genaue Beobachtung und das differenzierte Erleben bewusstseinsfähiger innerer Prozesse unterstützt und ein nachvollziehbares Verstehen und Akzeptieren von Zusammenhängen erzielt.
Die Klienten können Abstand von belastendem, unverarbeitetem Erinnerungsmaterial herstellen und aufrechterhalten. Dies bietet eine hilfreiche Basis für den inneren Heilungsprozess.
EMI (Eye Movement Integration)
Was ist EMI?
EMI ist eine schnellwirksame Technik, die Menschen von ungelösten belastenden Erinnerungen traumatischer
Erlebnisse befreien und Symptome reduzieren, bzw. vollständig auflösen kann.
Die Methode wurde 1989 von Connirae Andreas und Steve Andreas begründet. Die Kanadierin Danie Beaulieu verfeinerte diese
Technik noch weiter.
Die Wurzeln von EMI liegen sowohl im neurolinguistischem Programmieren, als auch in Ed Jacobs Impact
Therapie. Zwar gibt es Ähnlichkeiten zwischen EMI und EMDR, jedoch wirken die beiden Ansätze über zwei verschiedene Mechanismen.
Wie funktioniert EMI?
Der Klient verfolgt mit seinen Augen 24 verschiedene Handbewegungen der Psychotraumatologin (horizontal, vertikal, diagonal und
zirkulär). Die multisensorische Repräsentation des Symptoms oder Verhaltensmusters wird
dabei verbal und nonverbal zugänglich gemacht und auf allen sensorischen Modalitäten angesprochen. Das ist v.a. deswegen
wichtig, weil Traumata auf allen sensorischen Modalitäten repräsentiert sind.
Der Zugang zu unterschiedlichsten Ressourcen wird auf diese Weise erleichtert und die Selbstwirksamkeit in Gang gebracht.
Für wen eignet sich EMI?
EMI-Therapie eignet sich bei Kindern und Erwachsenen um eine respektierende Haltung den eigenen Schwierigkeiten, Wunden oder Beeinträchtigung zu entwickeln und so das Geschehene selbstwirksam in die eigene Lebensgeschichte einzubetten.
Wann wird EMI praktiziert und wie lange dauert der Prozess?
Eine EMI Sitzung empfiehlt sich erst nach einer Phase von ca. sechs Wochen nach der Traumatisierung
(um Körper und Gehirn vorher die Möglichkeit zur Selbstregulation zu geben). In der Regel reichen ein bis zwei Sitzungen aus,
um eine deutliche Verbesserung der Symptome bzw. komplette Symptomfreiheit zu erreichen.
Wenn Sie Medikamente nehmen, teilen Sie das bitte im Vorgespräch mit.
EMI ist ein individueller Prozess und kann deswegen zeitlich nicht exakt festgelegt werden. Eine erste Sitzung wird immer
für ca. 90-100 Minuten anberaumt, obwohl der Prozess manchmal schneller zu bewerkstelligen ist.
Wirksamkeit der Methode
Die Wirksamkeit ist klinisch-wissenschaftlich erwiesen. Der Wirkmechanismus der Methode wird noch erforscht. Offensichtlich
können durch die Augenbewegungen "in einer zweiten Chance" biologische neuronale Prozesse im Gehirn unterstützt werden, die
in traumatischen Erfahrungen nicht oder nur unzureichend ablaufen. Dass traumatische Erfahrungen im Gehirn anders verarbeitet
werden als alltägliche Erfahrungen oder alltägliches Lernen ist mittlerweile neurophysiologisch belegt und anatomisch
nachvollziehbar. Auch im Schlaf werden Augenbewegungen durchgeführt die auch zur Verarbeitung der Erlebnisse des Tages beitragen.
Insofern kann man bei EMI von einer Neurotherapie (vielleicht von einer Physiotherapie für das Gehirn) sprechen, weniger von
Psychotherapie. Forschungsresultate zeigen nach einer Behandlung 48 Prozent Veränderung in den Symptomen, nach zwei
Behandlungen 78 Prozent Veränderung in den Symptomen.
EMI kann jedoch genauso zur Ressourcenstärkung eingesetzt werden, um jedwedes Ziel noch leichter, motivierter und freudvoller
erreichen zu können!